Geschichte

Die Feuerwehrkapelle Hüffenhardt ist der zweitälteste Verein der Gemeinde. Die Gründung geht nach bestätigten Angaben auf das Jahr 1886 zurück. In diesem Jahr gründete ein gewisser Karl Rundler mit 7 jungen Männern die Kapelle als Militärverein. Nach unbestätigten Angaben soll der Verein jedoch bereits 1870-1872 gegründet worden sein, da die Kapelle auf allerhöchste Entschließung des Großherzogs von Baden am 14. April 1897 eine Erinnerungsmedaille erhielt, die Vereinen zugedacht wurde, die zumindest 25 Jahre alt sein mussten, also 1872 schon bestanden haben muss. Aus den Militärakten des Bundesarchivs geht ebenfalls hervor, dass die Kapelle Hüffenhardt zu den 175 ersten Vereinen in Baden überhaupt zählte und mit über 50 Mitgliedern sehr stark war. Dieser Militärverein wurde im Jahr 1910 in einen Musikverein umgewandelt. In diesen Jahren galt die Kapelle als eine harmonische Einheit und war über die Grenzen Hüffenhardts hinaus bekannt. Bei Festen und Veranstaltungen hier und in den umliegenden Ortschaften wurden Feierlichkeiten und Tanzveranstaltungen von der Kapelle mitgestaltet.

Im Jahre 1928 hatte man einen so großen Kassen Vorrat, dass es möglich war, aus eigener Kraft außerhalb des Dorfes ein eigenes Haus zu bauen. Die Baukosten betrugen damit etwa 5.000 DM, die natürlich zum Teil durch einen Kredit der örtlichen Kasse aufgebracht wurden. Die Musiker übernahmen allerdings dafür die Bürgschaft. So wuchs und blühte der Verein, bis der Zweite Weltkrieg kam und ein Großteil der Musiker einrücken musste. Nach dem Kriege, als noch die meisten Musiker in Gefangenschaft waren, wurden auf Anordnung des amerikanischen Kreiskommandanten die Instrumente in den Wohnungen abgeholt und für die amerikanische Kapelle beschlagnahmt. Der Verlust der etwa 30 Instrumente bedeutete einen Rückschlag. Erst im Jahre 1954 wurde der Verein neu gegründet. Schuhmachermeister Gustav Emmert war der erste Vereinsvorstand, die Herren Pollanka (Siegelsbach), Erwin Eckert (Hüffenhardt) und Hans Huber (Haßmersheim) die ersten Dirigenten. Das größte Problem war die Wiederbeschaffung der Instrumente. Ein Kredit der Gemeinde und die Unterstützung des damaligen Bürgermeisters Hahn führten schließlich zum Erfolg. In den Jahren von 1958 bis 1963 ging die Kapelle ihrer musikalischen und kameradschaftlichen stärksten Zeit entgegen. 1960 wurde die Kapelle bei einem Verbandswertungsspiel als einzige des Verbandes mit der Note vorzüglich ausgezeichnet.

Nachfolger des Vorstandes Fritz Hofmann war 1965 Fritz Hübner, ab 1967 Stefan Bödy und 1969 Hans Leimpek. Ab 1965 hatte die Kapelle eine sehr starke Krise zu bewältigen. 1967 wurde der Musikverein in eine Feuerwehrkapelle umgewandelt. Durch den Austritt einiger Musiker war die Kapelle stark geschwächt und hier rächte sich auch das Versäumnis, nicht genügend Jungmusiker ausgebildet zu haben. Die Kapelle konnte durch den Einsatz des Vorstandes Hans Leimpek jedoch über diese Schwächezeit gerettet werden. Verstärkt wurden Jungmusiker ausgebildet. Die Verpflichtung von Anton Klaus, Obrigheim, als Dirigent wurde zum Neuanfang für den Verein. Im Jahre 1979 wurde Adolf Hahn zum geschäftsführenden Vorstand gewählt. Durch seinen Einsatz ist es gelungen, die Kapelle zu einem harmonischen Ganzen wieder zusammenzuschmelzen. Die verstärkten Bemühungen, Jungmusiker auszubilden, stärkte die Kapelle erheblich. Im Jahr 1986 konnte die Kapelle, zusammen mit der Freiw. Feuerwehr, ihren 100. Geburtstag gebührend feiern. Das Gesangsduo „Gitti und Erika “ bereicherten mit ihrem Auftritt das rundherum gelungene Jubiläumsfest. Anlässlich dessen wurde der Kapelle die „Pro-Musica-Plakette“ überreicht.

Ab 1988 hat Peter Wuscher die musikalische Leitung der Kapelle übernommen Uwe Reimold wurde 1989 als Nachfolger von Adolf Hahn zum geschäftsführenden Vorstand gewählt. Ihm folgte 2001 Corinna Mengel. Nach langjährigem Wunsch von Peter Wuscher eine Jugendkapelle zu gründen, konnte dies im September 2002 umgesetzt werden. Gleichzeitig wurde ein Förderverein gegründet, der die Ausbildung der 21 Jugendlichen unterstützt. Seit September 2005 ist Jürgen Ullrich aus Helmstadt als Dirigent in der Feuerwehrkapelle und Jugendkapelle tätig.

2009 geht als schwarzes Jahr in die Geschichte der Feuerwehrkapelle ein. Bei einem tragischen Verkehrsunfall kamen, mit Corinna Mengel und Steffen Stark, zwei sehr gute Musiker und Freunde ums Leben. Diesen schweren Schicksalsschlag hat die Kapelle bis heute noch nicht richtig überwunden. Das schwere Erbe als Nachfolger von Corinna Mengel als geschäftsführenden Vorstand trat 2010 Uwe Reimold  an. Dieser übergab das Amt 2013 an Frank Hofmann.

Neben der Bereitschaft, den gesellschaftlichen Verpflichtungen innerhalb der Gemeinde nachzukommen, meistert die Kapelle auch Auftritte bei befreundeten Musikvereinen in der näheren und weiteren Umgebung. Damit dies auch in Zukunft gelingt, ist die Kapelle ständig um die Ausbildung von Jungmusikern bemüht. Das Musikrepertoire reicht von böhmisch-mährischer Blasmusik über Solostücke bis hin zu bekannten und aktuellen Melodien.